Karl und Klotilde Bauer an Ernst Haeckel, München, 15. Februar 1909
München Ungererstr. 8.III. 15.II.1909.
Verehrter lieber
Herr Geheimrat!
Mir träumte heute Nacht, meine Frau und ich hätten Ihre Gartenpforte mit einer Guirlande von Buchs und dunkelroten Rosen mit goldenen Schnüren umwunden zur Feier Ihres Tages, da sei auf einmal Goethe aus der Thür des Hauses getreten und wir hätten bemerkt, dass wir aus Versehen || in dessen Gartenhaus gekommen waren.
So haben sich die Gedanken, Gespräche und die Beschäftigungen des Tages im Traume symbolisirt zu einer Apotheose, welche wir Ihnen gerne mit den heissesten und innigsten Wünschen für Ihr Wohlergehen als Huldigung entgegenbringen.
Mit grossem Interesse verfolgten wir die vielen Beweise der Verehrung, welche Ihnen in diesen || Tagen von sovielen Seiten als kleiner Dank für grosses Wollen und Vollbringen entgegengebracht worden.
Es grüssen Sie wie Ihrer verehrten Frau Gemahlin herzlich
Ihre treu ergebenen Maler
Karl und Klotilde
Bauer.