Ernst Haeckel an Wilhelm Bölsche, Jena, 25. März 1892

Jena 25. März 1892.

Verehrtester Herr!

Durch die neue wunderbare Schwenkung des Berliner Cursus ist mein Aufsatz und seine Fortsetzung großentheils überflüssig geworden. Ich habe daher auf den Abschluß für jetzt verzichtet, ebenso auf die Separat-Ausgabe. Der zweite, schon vor 14 Tagen begonnene Aufsatz würde nur von geringerem Interesse gewesen sein; er gefällt mir jetzt so wenig, daß ich nicht im Stande bin, ihn zu vollenden. ||

Übrigens würden auch äußere Hindernisse (insbesondere Krankheit in meiner Familie) mich jetzt wohl kaum haben zum Abschlusse kommen lassen. Ich selbst bin durch meinen Influenza-Anfall so mitgenommen, daß mir die Arbeit schwer fällt, und daß ich sobald als möglich (in 3 – 4 Tagen) eine Erholungsreise von einigen Wochen nach der Riviera antreten werde. || Hoffentlich kann ich später Ihren Wunsch erfüllen und unserer Weltanschauung in der „Freien Bühne“ noch einen zweiten ergänzenden Artikel widmen.

Mit freundlichen Grüßen

Hochachtungsvoll

Ihr ergebener

Ernst Haeckel

Brief Metadaten

ID
42143
Gattung
Brief mit Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Zielland
Deutschland
Datierung
25.03.1892
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Besitzende Institution
Unbekannt
Zitiervorlage
Haeckel, Ernst an Bölsche, Wilhelm; Jena; 25.03.1892; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_42143