J. Droste
Gellertstr. 33.
Hamburg
Hamburg, 11. Februar 1919.
Liebe verehrte Exzellenz!
Es war die Absicht meiner Frau, Ihre Zeilen vom 19. December, für die wir Ihnen herzlichen Dank sagen, zu beantworten, doch musste solche unterbleiben, da die heimtückische Grippe sie am 28. December aufs Krankenlager warf, und von der meine Frau auch heute noch nicht befreit ist. Am letzten Sonnabend fühlte sie sich wesentlich besser, jedoch schon am nächsten Tage trat ein Rückfall ein, der es nötig machte, wieder ins Bett zu gehen. Dies war der zweite Rückfall bereits, und ich will nur hoffen, dass es damit endlich sein Bewenden hat.
Es ist zu liebenswürdig von Ihnen, uns durch eine Ihrer Schriften oder ein Aquarell erfreuen zu wollen, aber wenn von einem Dank die Rede sein soll, so sind wir es, die Ihnen so unendlich viel zu danken haben, denen solches zusteht, und wir sind nur zu glücklich, wenn wir durch unsere Lebensmittelsendungen dazu beitragen, Sie zu erfreuen und zu kräftigen. Einen kleinen Teil unserer Dankbarkeit in dieser Weise zeigen zu dürfen, ist uns ein wirklich liebes Bedürfnis, und die grösste Freude ist es für uns, wenn wir hören, dass Ihre Gesundheit durch die Mittel gekräftigt ist.
Ihren freundlichen Brief vom 31. December v. J. habe ich seiner Zeit erhalten und danke Ihnen sehr für Ihre Ausführungen.
Zum 16. Februar senden meine Frau und ich Ihnen die herzlichsten Glückwünsche. Möchte das neue Lebensjahr Ihnen recht viele gute Tage bringen, möchten Sie gesund und frisch bleiben, und möchte es Ihnen vergönnt sein, noch zu sehen, dass das neue Deutschland ein kräftiger Bau zu werden verspricht. Durch die Firma Michelsen ist heute eine Geburtstagskiste an Sie abgegangen. Leider war der schwedische Punsch nicht mehr zu haben, aber ich hoffe, dass der Ersatz und zwar „Jamaika Rum“ auch seinen Zweck erfüllen wird.
In Dankbarkeit und Verehrung senden meine Frau und ich Ihnen die herzlichsten Grüsse und verbleiben stets Ihre getreuen
Drostes