Frankfurt/Main
„Frankfurter Hof“
9n Januar 1900.
Hochgeehrter Herr Professor,
In No. 8 der Frankfurter Zeitung vom 9n Januar 1900 lese ich, daß die Königl. Akademie der Wissenschaften in Turin Ihnen für Ihre Forschungen und wissenschaftlichen Arbeiten, auf dem Gebiete der Entwickelungslehre || den Bressapreis von Le. 10.000 zuerkannt hat. –
Ich kann meine Freude darüber nicht anders äussern als Ihnen meine wärmsten Glückwünsche mit diesem meinen Ergebenen zu übermitteln und, daran die goldenen Worte Giordano || Bruno’s (17n Februar 1600 verbrannt in Rom) zu knüpfen, welcher afür die von Ihnen errungenen und bheute gekrönten Arbeiten, Forschungen und Bemühungen sein Leben einbüssen mußte und welche so lauten:
Ridurre tutte le discipline all’uno fuori di cui ogni cosa è vana e senza del quale niun || filosofo può dire di aver ritrovata la sua amica „Sofia“.
An meine Glückwünsche schließt Fräulein Kucera cauch die ihrigen an und, zeichne ich Ihnen Gesundheit und Wohlergehen mit dem erhaltenen Glücksomen im neuen Jahre 1900 wünschend, –
Hochachtungsvoll
Paul Ritter
Was sagen Sie zu Prof. Schenk’s gemachte Lebenserfahrung? –
a eingef.: für; b eingef.: heute; c eingef.: auch