DEUTSCHE RUNDSCHAU.
VERLAG UND EXPEDITION: REDACTION:
GEBRÜDER PAETEL. DR. JULIUS RODENBERG.
BERLIN, W., LÜTZOWSTR. 2. BERLIN, W., SCHELLINGSTR. 16
BERLIN, W., DEN 17. August 1879.
Verehrtester Herr Professor!
Zwar weiß ich nicht einmal, ob diese Zeilen Sie noch in Jena erreichen werden, da die Ferien längst angefangen u. Sie möglicherweise wieder auf einer weiten Reise begriffen sind; aber irgendwann werden Sie doch nach Jena gelangen, ich gebe sie daher dem Zufall hin u. hoffe, daß er mir günstig sein werde. Was ich von Ihnen wünsche, ist leicht gesagt, aber – ich weiß es – viel schwerer erfüllt: nämlich einen neuen Beitrag für die „Rundschau“. Vielleicht, daß Sie Etwas vorräthig haben, u. in diesem Falle würden Sie mich durch baldige Zusendung in der That sehr glücklich machen. Wenn nicht, so würde es mir schon genügen, zu hören, ob u. wann wir wieder einmal auf Etwas von Ihnen zu rechnen haben. Seien Sie mir nicht böse, daß ich Sie auf solche Weise belästige; Ihre freundliche Gesinnung für unsere Zeitschrift ist mir ja bekannt, u. wenn ich versichere, daß ein Aufsatz aus Ihrer berühmten Feder mir grade jetzt sehr zu Statten kommen würde, so werden mich gewiß auch entschuldigen.
Uebrigens ist die „Rundschau“ noch in Ihrer Schuld; wir haben die beiden Hefte Ihrer „Gesammelten populären Vorträge“ noch nicht angezeigt. Indessen hat unser Referent mir neulich gesagt, daß er sie bereits „zweimal mit Entzücken“ gelesen habe, u. daß die Besprechung allernächstens erfolgen sollte.
In der Hoffnung, durch eine Zeile von Ihrer Hand erfreut zu a werden, grüße ich Sie herzlich u. bin
in aufrichtiger Verehrung
ergebenst
Ihr
Julius Rodenberg.
a gestr.: s