Basel,
Schweiz
8. Schärtlin-gasse 8
3. September 1901.
An
Herrn Prof. Dr. Ernst
Haeckel.
Jena.
Hochgeehrter Herr Professor,
Zum Andenken an Ihre segensreiche Wirkung, als Vertreter der monistischen Weltanschauung und der damit zusammenhängenden Entwickelungslehre habe ich in meinem Testamente v. 27. August 1896, welches bei meinen Rechtsanwälten den Herren Dr. Robert Grüninger und Dr. Wilhelm Von der Mühll 31 Freie Strasse 31 Basel deponirt ist, die Anordnung getroffen, || daß zur Errichtung eines Denkmals in Jena, welches Ihre glänzenden Geistes-Schöpfungen für die Nachwelt aufbewahren soll, der Betrag von 100.000 frn (Einmal Hundert Tausend frs.) aus meinem Nachlasse ausbezahlt werde. –
Indem ich Ihnen, auf confidentiellem Wege davon Mittheilung amache, – glaube ich den richtigen Augenblick getroffen zu haben, wo Sie, nach einer glücklich überstandenen || Fahrt von den Zaubergestaden des indo-malayischen Archipels und, im Vollgenusse der erfüllten Jugendwünsche, den heimischen Boden Ihres Wirkungskreises wieder betreten haben. –
Mit dem Wunsche, daß das gütige Geschick den fleissigen und geschickten Gärtner noch lange Zeit auf seiner Pflanzstätte erhalten möge, umarme ich Sie mit heiligem Kusse und zeichne mit warmen Grüssen, –
Ihr ganz Ergebener
P. Ritter
a eingef.: mache