Paul von Ritter an Ernst Haeckel, Frankfurt am Main, ca. 19. April 1893

Frankfurt/Main

Hôtel Drexel

bis zum 22 April 1893

später Basel 8 Schaertlingasse

Hoch geehrter Herr Professor,

Soeben erfahre von H. Prof. Fürbringer die peinliche Nachricht daß Sie sich durch einen Unfall in Neapel eine Quetschung des Oberschenkels zugezogen haben. – || Mit Gegenwärtigem erlaube ich mir Ihnen die von mir in diesem Winter an vielen Patienten erprobte Apotheker A. Flüggesche Myrrhencrême zu schicken in der festen Überzeugung Sie in einigen Tagen gesund zu machen. – Die Myrrhen||crême wird auf den leidenden Theil tüchtig eingerieben und dann mit einem Leinwandtuche bedeckt. – Dieses wiederholt man nach Bedürfniß und eigener Beobachtung. – Außerdem schicke ich eine Schachtel Myrrhencapseln und eine andere gleich mit Kreosit gemischt. – || Davon nehmen Sie eine Kapsel vor Ihrem ersten Frühstück etwa um 6 Uhr morgens. –

Die Myrrhe wirkt abführend und blutreinigend und war den Griechen, Römern, Egyptern u. Phönizier als ein schätzbares Arzneimittel bekannt. –

Meinen Brief nebst Sendung nach Prof. Semon werden Sie wahrscheinlich schon erhalten haben. – Salve rufe ich Ihnen|| Sie bestens begrüßend zu und zeichne, mit der Bitte die Eile zu entschuldigen

hochachtungsvoll

Paul Rittera

Anbei p. Post eine Sendung bestehend aus einer Dose Myrrhencrême und zwei Schachteln Myrrholin.b

a Schlußworte ("Sie bestens […] Ritter") vertikal auf S. 1 nachgetragen b Nachsatz kopfüber auf S. 4 nachgetragen

Brief Metadaten

ID
9331
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
ca. 19.04.1893
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
13,6 x 20,8 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 9331
Zitiervorlage
Ritter, Paul von an Haeckel, Ernst; Frankfurt am Main; ca. 19.04.1893; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_9331