Hochverehrter Herr College!
Mit grossem Vergnügen habe ich Ihre Abhandlung über Medusites deperditus und so weiter gelesen. Dies veranlasst mich zu der ergebensten Anfrage, ob Sie geneigt sind, auch den dritten bis jetzt aus dem lithographischen Schiefer von Eichstätt bekannten Medusites, der in 1 grossen und 2 kleineren Exemplaren in dem Königlich mineralogischen Museum zu Dresden sich seit 1854 befindet, zu beschreiben. Ich wollte es selbst längst thun, doch gab es immer nöthigere Arbeiten. Ihre werthvollen || Untersuchungen über die Quallen und Ihre neuste Veröffentlichung über die fossilen Formen derselben lassen es höchst wünschenswerth erscheinen, daß diese Untersuchung von unserem Exemplar durch Niemand anderen als durch Sie Selbst erfolgt. Ich sende daher anbei eine gute in ⅓ der natürlichen Grösse ausgeführte Photographie unseres grössten Exemplars mit dem Bemerken, daß auf dieser Platte unten noch ein kleineres liegt, welches die Photographie nicht deutlich wieder gegeben hat. Ausser dieser Platte besitzt unser Museum || noch eine Doppelplatte derselben Art, die jedoch nicht ganz so deutlich ist, wie das grössere, von dem diese Photographie entnommen worden ist.
Würden Sie meiner freundlichen Bitte, die Beschreibung dieser Art zu übernehmen, nachkommen wollen, so ersuche ich Sie, mir dieselbe druckfertig, wenn möglich recht bald nebst Photographie, auf die Sie doch wahrscheinlich Buchstaben zur Erläuterung setzen werden, wieder zugehen lassen zu wollen, um sie demnächst, wie ich schon versprochen habe, in unserem Jahrbuche für Mineralogie u. Geologie veröffentlichen zu können. || Für eine Anzahl Separatabdrucke werde ich Sorge
tragen.
Ihrer freundlichen Zusage entgegen sehend, verbleibe ich mit grösster Hochachtung
Ihr
ganz ergebener
H. B. Geinitz
Dresden d. 29. November 1865.