Ernestine von Max an Ernst Haeckel, München, 10. Januar 1916
München 10. Jan. 1916.
Hochverehrter Herr Geheimrat!
Innigen Dank für Ihren liebenswürdigen Brief! endlich bischen fähig zu denken! das war ein Schlag aus heiterem Himmel! abends sassen wir noch zusammen, allerding [!] || fühlte sich mein schon längere Zeit leidender herzensguter Mann, sich an dem Abend nicht recht wohl; anderen Tages als ich ihn wecken wollte – fand ich ihn ruhig entschlafen ! – – –. –. Nun bin ich einsam; – einsam im grossen || Hause – mit meinem Äfferl, meines Gatten Liebling!
Die Sammlungen sollen verkauft werden, wie später auch das Haus. Der Krieg auch ein schwerwiegendes Gewicht; u. die beiden Söhne, seit 1½ Jahren im Felde. –
Nun nochmals Dank! in tiefer Verehrung
Ihre ergebene
Erna v. Max.