Magnussen, Harro

Harro Magnussen an Ernst Haeckel, Berlin-Grunewald, 13. April 1902

Harro MagnussenGrunewald-Berlin, d 13 April1902

BildhauerDelbrück-Strasse 23.

Sehr verehrter Herr Professor!

Gestern wartete ich noch mit Schreiben, weil Herr v. Rottenburg Glaskow [!] vorgestern hier war, und hoffte, daß Sie noch Sonnabend kommen würden. Da dies nicht geschehen, will ich Ihnen heute herzlichst danken für Ihre Hülfe, sie kam sehr im rechten Moment. Nun will ich auch nicht zögern, und die Gypsstatuette gänzlich fertig machen, damit Sie Herrn v. Ritter die Rechnung einsenden können. Herr v. Rottenburg war sehr befriedigt von meinen Arbeiten, hauptsäch-||lich von der Statuette, die er ganz besonders lobte. Ich danke Ihnen, daß Sie den Herrn in mein Atelier gesandt haben es wäre doch möglich, daß sich für später irgendwelche Verbindungen dadurch knüpften.

In der Sache selbst thue ich einstweilen nichts als arbeiten. Bald ist Ihre Büste ganz fertig. Dann kommt die Statuette an die Reihe, dann wird alles gegossen und dann wird Herr v. Ritter sich hoffentlich besonnen haben. Es ist ja ganz unmöglich daß er Sie so compromittiert. Dafür verdiente er so doch …! Mit Hexenschuß erfreut, schließe ich heute, weil das Schreiben Schmerzen macht.

Ihr dankbarer Harro Magnussen

Mit Linkhorst werde ich sprechen. ||

Von Herrn Professor Dr. Ernst Haeckel als erste Bezahlung für das zu errichtende Haeckeldenkmal (Vertrag § 6) M. 5000

Fünftausend Mark

erhalten zu haben, bestätige ich hiermit durch meine Unterschrift.

Grunewald

d. 13 April 1902

Harro Magnussen

Bildhauer

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
13.04.1902
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 9146
ID
9146