Eduard Aigner an Ernst Haeckel, München, 5. Juni 1905

kartell der freiheitlichen vereine münchens

sekretariat.

münchen, den 5. Juni 1905.

Königinstr. 71, gartenhaus ‒ tel. 21786.

Herrn Professor Haeckel, Jena.

Sehr verehrter Herr Professor.

Leider war es mir nicht vergönnt, Sie bei Ihrem Hiersein zu sprechen. Es gibt so viel Neues, und so viel Erfreuliches, dass ich Ihnen heute Einiges erzählen muss. Der Monistenbund zieht immer weitere Kreise und unsere Geldlage wird immer günstiger und ganz besonders ist es das Kartell, das zu immer schöneren Hoffnungen berechtigt. Gerade in den letzten Wochen haben wir einen Vorstoss von ausserordentlicher Bedeutung gemacht. Es gelang uns, zwei Freimaurer-Logen für unsere Sache zu gewinnen. zunächst haben sie uns Barmittela zur Verfügung gestellt, der organisatorische Anschluss ans Kartell soll nur mehr eine Frage der Zeit sein. Diese alten Organisationen haben ihr Betätigungsfeld verloren und wollen nun unsere Aufgabe zu der ihren machen. So kommt es, dass wir hier freudiger denn je und geschlossener denn je, in monistischem Sinne weiterkämpfen und ich halte es mitten in diesen Erfolgen geradezu für eine Pflicht, Ihrer zu gecdekev [!] und Ihnen so zu beweisen, wie sehr wir wissen, dass Sie der Schöpfer unserer Ideen und der Schöpfer unserer Organisationen sind.

Mit monistischen Grüssen

in vorzüglicher Hochachtung

Ihr Dr. Aigner

a korr. aus: Barmisttel

Brief Metadaten

ID
8891
Gattung
Brief ohne Umschlag
Institution von
Kartell der freiheitlichen Vereine Münchens
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Zielort
Datierung
05.06.1905
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
1
Umfang Blätter
1
Format
22,9 x 29,5 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 8891
Zitiervorlage
Aigner, Eduard an Haeckel, Ernst; München; 05.06.1905; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_8891