Aigner, Eduard

Eduard Aigner an Ernst Haeckel, München, 26. Oktober 1911

Dr. Eduard Aigner

prakt. Arzt

München, Bavariaring 15

Telephon 9473.

26. X 11

Hochverehrter Herr Professor!

Herzlichen Dank für freundlichen Brief!

Ihr Sohn ist angemeldet, wir freuen uns des neuen Mitgliedes und sehen in der durch Sie erfolgten Anmeldung einen neuen Beweis Ihrer Zufriedenheit. –

Die Mitteilung von der Millionenstiftung hatte damals eine sofortige telegraphische Anfrage bei Ostwald zur Folge, der sich an die Leipziger Professoren wendete und diese – – Ente aufklärte. Also wir haben sofort zugegriffen. ||

Was den Fall Plate betrifft so muß ich Ihnen mitteilen daß Plate wiederholt mir Beweise für sein Interesse am Bund neuerdings gab. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Ihr Sohn nochmals mit ihm sprechen könnte und wenn von Ihrer Seite mir einige Zeilen zugingen, ungefähra des Inhaltes:

„Es ist mein Wunsch, daß diese Angelegenheit nunmehr als endgültig erledigt gelten müsse und in keiner Weise von irgendeiner Seite je die Correspondenz oder die Akten an die Oeffentlichkeit gebracht werden b. Ich wünsche das schon im Interesse der monistischen Bewegung, der wir beide angehören.“ || uns wäre mit einem solchen Schriftstück für den Monistenbund viel gedient, weil man nicht weiß, wer nach Jahren noch ein Interesse hat die Sache wieder aufzuwärmen.

– – –

Gestern liefen 10,000 M von Wichmann Eisenach ein. Ludowici Jockgrim Pfalz hat gleichfalls 10,000 M gegeben.

Ein Herr aus Nürnberg hat dem Bunde dieser Tage auch 10,000 M übersandt.

Kleinere Spenden fließen ständig.

Heil!

Ihr Dr. Aigner

a eingef.: ungefähr; b gestr.: sollen

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
26.10.1911
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 8863
ID
8863