Eduard Aigner an Ernst Haeckel, Starnberg, 4. August 1907
Dr. Eduard Aigner
prakt. Arzt
München Göthestraße 49
4. VIII 07 | Starnberg.
Hochverehrter Herr Professor!
Besten Dank für Ihre freundlichen Zeilen, die leider absagen. Ich erfuhr zufällig von einer Prager Familie, daß Sie dort im September Gast sein wollten, daher meine telegrafische Anfrage.
Einen gut gemeinten Wunsch habe ich für Sie. Kümmern Sie sich nicht um den Bund!! lassen Sie das uns jüngeren Herren, auch die reichen von Zeit zu Zeit nicht mehr. Aber es geht gut! Hier in München steht die Sache großartig, in Jena wird sie so stehen. Ich lasse nicht aus. Leider scheint unser Schmidt zu versagen. Auch das wird sich zum Guten wenden. ||
Nochmals bitte ich Sie im Interesse des Bundes, dem daran liegt, den Ehrenpräsidenten gesund sich zu erhalten – Schonen Sie sich und lassen Sie sich von keiner Seite über den Bund mehr interpellieren. Ich habe die Fäden hier recht schön in der Hand und werde die bestehenden Krisen schon überwinden.
Herzlichen Gruß, gute Besserung und dreifaches monistisches Ziel dem Gründer und Ehrenpräsidenten
Ihr Dr. Aigner.