Rudolf Amplewitz an Ernst Haeckel, Berlin, 12. April 1911

Friedenau-Berlin, 12/IV.11.

Cranachstr. 63, Gartenhaus parterre

Sehr geehrter Herr Professor,

Hochgeehrter Herr Geheimrat!

Einer innern Notwendigkeit folgend, bin ich nach langer Arbeit nun so weit gelangt, das Ergebnis derselben in Form eines Buches zusammenzufassen, das also die Grundzüge einer streng monistischen Philosophie enthalten würde. Mein höchster Wunsch wäre nun, nicht nur dasselbe Ew. Excellenz zu gütiger Prüfung vorzulegen, sondern schon vorher die leitenden Gedanken desselben mündlich a, eventuell berichtigen zu dürfen. Denn ich will nicht nur von dem Entwickelungsgedanken ausgehen, sondern auch eine metaphysische Deutung desselben versuchen in Form einer eigenen Hypothese. Hochbeglückt würde ich || endlich sein, die Arbeit als schwachen Ausdruck meiner Verehrung und Dankbarkeit Ew. Excellenz widmen zu dürfen. Aus allen diesen Gründen frage ich hierdurch ergebenst an, ob Ew. Excellenz in der Lage und geneigt seien, mich Sonnabend, den 22. April a. c. nachmittags zwischen 5 u. 6 Uhr oder Sonntag, d. 23. April vormittags zu empfangen.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Ew. Excellenz

ergebenster

Rud. Amplewitz.

Hoffentlich haben mein Neujahrswunsch und das übersandte Exemplar meiner „monistischen Sonette“ Ew. Excellenz bei erfreulichem Wohlsein angetroffen!

a gestr.: zu dürfen

Brief Metadaten

ID
8481
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
12.04.1911
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Umfang Blätter
2
Format
11,2 x 17,8 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 8481
Zitiervorlage
Amplewitz, Rudolf an Haeckel, Ernst; Berlin-Friedenau; 12.04.1911; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_8481