Grazie, Marie Eugenie delle

Marie Eugenie delle Grazie an Ernst Haeckel, Salzburg, 31. August 1896

Salzburg, 31. August 1896.

Hochverehrter Herr Professor!

Ich brauch’ Ihnen wohl nicht erst zu sagen, mit welcher Freude mich die mir zugedachte Ehre Ihres Besuches erfüllt, wie glücklich und stolz mich die vollendete Thatsache machen wird. Auch dass ich selbstverständlich an jedem, der von Ihnen genannten Tage zu Hause sein werde, brauchte ich nicht erst zu schreiben. Doch aber wär’ ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich am Tage vor Ihrer Abreise nach Salzburg durch ein || paar freundliche Zeilen von der Stunde verständigen wollten; um welche ich beiläufig auf Ihren, mich so ehrenden Besuch hoffen darf; damit ich jedesfalls zur Stelle bin – und, ich bin in solchen Dingen ein wenig kindisch – auch die Freude der Erwartung voraus habe! Das Wetter ist hier seit gestern sehr schön, und wünsch ich vom Herzen, dass Sie Salzburg nach so langer Zeit in seiner vollen Herrlichkeit sehen mögen! Das Hôtel „Zum Stein“ werden || Sie wohl nicht wieder erkennen.

Und so schließ ich denn mit einem hoffnungsfreudigen, verehrungsvollen Gruße, als

Ihre

hochachtungsvoll ergebene

M. E. delle Grazie.

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
31.08.1896
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 8
ID
8