40 Thiersteiner Allee
Basel, den 26 Sept. 1906
(bis auf Weiteres = 5667!)
Hochgeehrter, verehrter Herr Professor,
Da ich annehme, daß Sie mit dem Monisten Bunde, neben Ihren andern Arbeiten, sehr beschäftigt sind, so will ich mich, mit meinem Anliegen, soa kurz als möglich faßen. –
Ich möchte Sie nämlich, um Ihr Urtheil bitten betreffs unserer Jahreszahl 1906. –
Meiner Meinung nach, ist dieses Millennium für die Menschheit, nicht nur ganz falsch und unwahr, aber es ist eine Beleidigung für unser Zeitalter und eine noch größere Beleidigung für unsere Vorfahren unter Anderem die Griechen, Römer dergleichen, welche während ihrer besten Zeit, viel bessere Menschen waren, als wir es heute, zum großen Theile, sind. –
Ich bin überzeugt, daß es zur Blüthezeit der Griechen und Römer, eine solche schlechte und boshafte, böswillige und scheinheilige Mucker gab, wie heutzutage. – ||
Also weg mit der Zahl 1906 die uns nur an den Christus Mythus erinnert, welcher, zum Theil, (alle) diesen schlechten Eigenschaften hervorgerufen hat. –
Laßt uns die Jahreszahl annehmen, in der der Mensch zuerst anfing, nach Gesetzen zu leben. –
Ich erlaube mir nicht eine Jahreszahl anzugeben. – Soll man mit dem ersten Pharaoh anfangen, oder früher, das ist eben die Frage, die ich mir erlaube, an Sie zu richten. –
Entschuldigen Sie großer, geehrter Herr Professor, daß ich Sie damit belästige, aber Ihre große Gelehrsamkeit und Ihre staunenswerthen Kenntniße und Ihre Güte, haben mich dazu veranlaßt.
Natürlich würde und müßte man, die Tage und Monate laßen, wie sie sind – sie beruhen auf Naturgesetzen und ist daher nichts daran zu ändern. –
Anders aber verhält es sich mit der Jahreszahl, welche in Zukunft, in allen Schriften, doppelt angeführt werden sollte z. B. so September 1906
September 5667 (?)
Da ich die letztere Zahl erwähne, || welche die Jahreszahl der Juden ist, so müßte ich bemerken, daß ich kein Jude bin – aber das ist ja Nebensache.
Ich bin überzeugt, daß die Veränderung der Jahreszahl, auf das natürliche Millennium, gewiß dazu beitragen wird, die Menschen wieder vernünftiger und natürlicher zu machen. –
Mit aller Hochachtung, verbleibe ich, Hochgeehrter Herr Professor,
Ihr ganz ergebener
Franz Jean Jacques Becker
a eingef.: so