Franz Becker an Ernst Haeckel, Sarnen, 8. August 1919
Pension Seiler
Sarnen, Schweiz
den 8 August 1919.
Hochgeehrter Herr Professor,
Ich habe Ihre Postcarte rüstig empfangen und danke Ihnen bestens dafür. – Seitdem habe ich nun auch die „Mitteilungen“ vom 15 July empfangen und darin den ausgezeichneten Aufsatz von Professor Schmidt über Prof. Plate gelesen. –
Ich bezwecke hiermit Ihnen mein tiefgefühltes Beileid zu bezeugen, über das unsagbar niedere Benehmen von Herrn Plate Ihnen gegenüber. – ||
Die Sache ist so ungeheuer in ihrer Niedrigkeit und Verächtlichkeit, daß es mir unmöglich erscheint, daß ein Mann von der niederen und gemeinen Gesinnung diesen sonderbaren Herrn Professors, weder Director des Phyletischen Museums (bleibt), noch Mitglied des deutschen Monistenbundes bleibt. –
Hoffentlich giebt Herr Plate von selbst seine Demission und bin ich sehr gespannt zu erfahren, was geschehen wird. –
Wenn man aber eines || wieder erfährt, welches Unrecht und welche Gehäßigkeit, Sie, von Seiten Ihrer Neider zu leiden haben, so müßen wir, Ihre überzeugten Anhänger und Bewunderer, (Ihnen) Siea immer wieder unserer Verehrung und Bewunderung versichern. –
Mit dieser Verehrung und Liebe verbleibe ich stets und wie immer
Ihr ganz Ergebener
Franz J. J. Becker
a eingef.: Sie