Franz Becker an Ernst Haeckel, Castagnola, 16. November 1918

Villa Singer

Castagnola

bei Lugano

Hochgeehrter Herr Professor

Es drängt mich Ihnen meine Freude auszudrücken, daß Sie die gegenwärtigen gewaltigen Umwälzungen noch miterlebt haben und zwar, wie ich hoffe, in verhältnißmäßiger guter Gesundheit. –

Diese großartigen, in diesem Maßstab, gewiß || nie wiederkehrenden Ereigniße als Zeuge miterlebt zu haben, muß jeden Menschen mit großer Genugtuung und Dankbarkeit erfüllen. Jetzt heißt es aber an die Arbeit mit dem Monismus, denn was jetzt am meisten Not tut, ist die Verbreitung unserer Weltanschauung, unter den neuen, freien || Menschen. –

Wie schade, daß Sie nicht 20 Jahre jünger sind; Sie müßten der erste Präsident der ersten Republik der vereinigten deutschen Staaten, werden!

Mit gewohnter Hochachtung und Verehrung

Ihr ganz ergebener

Franz Becker

von Basel.

Castagnola

den 16 November 1918

Brief Metadaten

ID
7796
Gattung
Brief ohne Umschlag
Verfasser
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Schweiz
Datierung
16.11.1918
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Format
11,5 x 18,5 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 7796
Beilagen
1 Dbl.: Wichtige Lebensregeln zusammengestellt von einem Menschenfreund, Monisten und Ethiker zum Wohle seiner Mitmenschen
Zitiervorlage
Becker, Franz Johann Jakob Emil an Haeckel, Ernst; Castagnola; 16.11.1918; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_7796