Lili Bernhardt an Ernst Haeckel, Wiesbaden, 10. April 1888

Wiesbaden,

32, Capellenstrasse,

d. 10 April 1888

Hochverehrter Herr Professor!

Ihre liebenswürdige Sendung hat uns auf’s höchste erfreut und mich ganz stolz gemacht; empfangen Sie meinen innigen Dank, dem sich meine Tante auf’s herzlichste anschliesst. Das mir so wertvolle Buch und Ihr Bild werde ich stets sehr hoch halten, und dabei Ihrer Güte und unserer lieben Lisbeth gedenken, die wir alle schmerzlich ver-||missen; für ihr liebenswürdiges, frisches Wesen werden wir so leicht in keiner anderen Schülerin Ersatz finden, und ich kann mir denken, wie froh Sie sind, das liebe, muntere Mädel wieder in Ihrer Mitte zu haben!

Es hat uns sehr erfreut, zu hören, dass Sie mit Lisbeth’s Fortschritten nach jeder Richtung hin zufrieden sind; sie hat so viele Talente, und wenn ihre schöne Stimme ausgebildet sein wird, wird sie nicht nur eine Zierde des häuslichen Kreises, || sondern auch der Gesellschaft sein.

Mit den besten Empfehlungen an Ihre verehrte Frau Gemahlin und herzlichen Grüssen an unsere liebe Lisbeth von Tante und mir,

Bleibe ich, hochverehrter Herr Professor,

Ihre dankbar ergebene

Lili Bernhardt

Brief Metadaten

ID
7477
Gattung
Brief ohne Umschlag
Institution von
Pensionat Bernhardt
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Datierung
10.04.1888
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Format
11,4 x 17,8 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 7477
Zitiervorlage
Bernhardt, Lili an Haeckel, Ernst; Wiesbaden; 10.04.1888; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_7477