Wilhelm Breitenbach an Ernst Haeckel, Brackwede, 15. Februar 1911
NEUE WELTANSCHAUUNG
MONATSSCHRIFT FÜR KULTURFORTSCHRITT …
AUF NATURWISSENSCHAFTLICHER GRUNDLAGE
REDAKTION: DR. W. BREITENBACH, BRACKWEDE I. W.
BRACKWEDE, 15. 2. 1911
Sehr geehrter Herr Professor!
Zu Ihrem morgigen Geburtstage spreche ich Ihnen meinen herzlichsten Glückwunsch aus und knüpfe daran die Hoffnung, dass es Ihnen vergönnt sein möge, noch einen Reihe von Jahren die Weiterentwicklung und Ausbreitung derjenigen Ideen zu beobachten, an deren Begründung Sie einen so hervorragenden Anteil gehabt haben.
Meinerseits werde ich auch in Zukunft nach besten Kräften bemüht sein, für unsere monistische Anschauung zu kämpfen und zu arbeiten. Der von mir ins Leben gerufene neue Bund findet in weiten Kreisen lebhaften Anklang und mit den seitherigen Anmeldungen bin ich sehr zufrieden. Vor allen Din-||gen bin ich erfreut über die Qualität der meisten Mitglieder. Universitätsprofessoren, höhere Beamte und Offiziere, Juristen, Aerzte, Ingenieure, Fabrikbesitzer, Lehrer an höheren und an Volksschulen usw. haben sich bis jetzt gemeldet und melden sich täglich, vielfach mit recht interessanten Briefen. Ich kann jetzt nicht mehr zurück, sondern muss den betretenen Weg unbeirrt weiter gehen. Wer diese Neugründung letzten Endes verursacht hat, wissen Sie.
In unveränderter treuer Gesinnung Ihnen gegenüber bleibe ich mit herzlichen Grüßen
Ihr dankbarer Schüler
W. Breitenbach