Heinrich Häkel an Ernst Haeckel, Wien, 14. Februar 1914
Wien XII/2, 14./2. 1914
Strohberggasse Nr. 14
Hochverehrter Herr Professor!
Erlauben Sie mir, einem Ihrer begeisterten Verehrer und Anhänger, mich zum 80. Wiegenfeste mit den herzlichsten Glück- & Segens-Wünschen einstellen zu dürfen. Der Vorsehung Dank, daß Ihnen bereits ein solch langes Leben beschieden ist, u. tiefster Wunsch für ein noch langes Erdenwandeln, uns zum Nutzen noch viel Licht & Wahrheit über die Natur zu empfangen. Möge Ihnen verehrter Herr Professor die Verehrung ungezählter Tausender einigermaßen Lohn-Ersatz bieten für Ihr Schaffen in Wahrheitsliebe und möge Ihnen am Lebensabend der Anblick einer großen Monisten-Gemeinde durch reine Natur-||Religion verbunden Zeugnis Ihres Sieges über die Finsternis geben.a ||
In Verehrung Ihr ergebener
Heinrich Häkel
a Text weiter am linken Rand, quer zur Schreibrichtung: Religion verbunden … Finsternis geben