Bartholomäus von Carneri an Ernst Haeckel, Krumpendorf am Wörthersee, 20. August 1903
Krumpendorf 20./8. 03.
Innigst geliebter, hochverehrter Freund!
Nur um Sie nicht gleich wieder in Briefschuld zu versetzen danke ich erst heute für Ihren lieben, einzig [guten Brief, für den] ich Ihnen im Geiste, seit ich ihn habe, täglich danke. Stundenlang rede ich oft mit Ihnen, || der Sie mich durch Ihre immer gleiche Freundschaft in einer Weise glücklich machen, für die ich keine Worte habe.
Mir geht es wohl etwas schlechter, aber noch immer erträglich. Möchte es bei Ihnen möglichst gut gehn und Ihnen die Arbeitskraft noch recht lange erhalten bleiben! || Mehr kann ich nicht schreiben, rede aber fort.
Mit den herzlichsten Grüßen von uns allen
Ihr
ewig dankbarer
Carneri
[Zusatz zur Transkription von Friederike Basso von Gödel-Lannoy]
Hochverehrter Herr Professor! Wieder lege ich, ohne Papas Wissen, eine Abschrift seines Briefes bei und sage Ihnen unseren besten Dank für die beiden Karten die wir in Ihrem letzten Brief an Papa fanden. Mit unseren herzlichsten Empfehlungen in warmer Verehrung
Ihre ergebene
Fritzi Basso