Jena 5 März 1872
Decane maxime spectabilis!
Nach einer mir von Herrn Bibliothekar Prof. Dr. Klette gemachten Mittheilung feiert Herr August Schmitt, Procuraträger der Teubnerschen Verlagsbuchhandlung in Leipzig, am 12. März dieses Jahres das 25-jährige Jubiläum seines Eintritts in dieses Geschäft. Es ist bekannt, welche Verdienste sich die Teubnersche Verlagsbuchhandlung seit den letzten 25 Jahren um verschiedene wissenschaftliche Disciplinen, besonders aber um die classische Philologie und Altertumswissenschaft durch ihre ebenso reichhaltigen als sorgfältig ausgewählten Verlagsartikel erworben hat. Die beiliegende von Herrn August Schmitt redigirte „Biliotheca philologica Teubneriana“ giebt davon ein übersichtliches Bild. Der Urheber und Leiter aber aller dieser wissenschaftlichen Unternehmungen, geradezu die Seele des Geschäftes im besten Sinne des Wortes, ist || eben dieser Herr August Schmitt; ihm allein gebührt das Verdienst, dem Teubnerschen Verlag seinen hervorragenden wissenschaftlichen Charakter aufgeprägt zu haben.
Da unsere Universität auch schon bei anderen Gelegenheiten die Verdienste, welche sich bedeutende Buchhändler um die Wissenschaft erworben haben, durch Verleihung der philosophischen Doctorwürde anerkannt hat, so erlaube ich mir, bei der philosophischen Facultät den Antrag zu stellen:
Ordo amplissimus wolle den Buchhändler August Schmidt aus Hachenberg im Nassauischen in Anerkennung seiner erfolgreichen Bestrebungen für die Förderung der classischen Studien zum Doctor philosophiae honoris causa ernennen und demselben das Ehren-Diplom am 12. März als dem Tage, an welchem er vor 25 Jahren in das jetzt durch ihn geleitete Geschäft eingetreten ist, übersenden.
Hochachtungsvoll
Prof. Dr. C. Bursian