Ernst Haeckel an Max Vollert, Jena, 17. Juli 1912
Jena 17. Juli 1912
Mitteilung über Stiftung von 36.000 Mark zur
Ernst-Haeckel-Stiftung
An Herrn Dr. Vollert
Kurator der Universität Jena
Hochgeehrter Herr Kurator!
Ein alter Freund und früherer Schüler von mir, der nicht genannt sein will und sich als „Amicus veritatis“ bezeichnet, teilt mir mit, dass er der (1894 begründeten) „Ernst-Haeckel-Stiftung“ einen Beitrag von 36.000 Mark schenkt, mit der besonderen Bestimmung, dass dieses Kapital dauernd der Universität Jena erhalten bleibt und dass dessen jährliche Zinsen zunächst zura Organisation und Arbeit des Phyletischen Archivs verwendet werden.b ||
Die näheren Bestimmungen darüber sollen meinem Ermessen überlassen bleiben, und nach meinem Tode dem „Kuratorium der Ernst-Haeckel-Stiftung“, dessen (– bereits früher ins Auge gefasste –) Konstituierung wohl demnächst erfolgen kann. Zur Besprechung dieser Fragen möchte ich zunächst Sie, Hochgeehrter Herr Kurator, bitten, mich in den nächsten Tagen mit einem Besuch zu beehren, da ich leider nicht selbst Sie aufsuchen kann. Sie haben wohl die Güte, mir Tag und Stunde Ihres Besuches mitzuteilen (vielleicht Donnerstag oder Freitag zwischen 10 und 1 Uhr Vormittags oder 5 und 8 Uhr Nachmittags).
Mit der Versicherung vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel
Nachtrags-Ergänzung vom 18. August 1918
Der „Amicus veritatis“ ist Ernst Haeckel
a gestr: der; eingefügt: zunächst zur; b gestr.: nach den von mir zu treffenden Bestimmungen.