Frankfurt a/M d. 6. Juli 1908
Rechneigraben 13.
Sr. Excellenz
dem hochverehrten Herrn Professor!
Theile Ihnen in Beantwortung Ihres geehrten vom 2 dieses höflichst mit, daß ich Anordnungen getroffen habe, die „Aphrodite in der Muschel“ fertig zu stellen & vom Städelischen Institut aus, wo ein Gipsformer die Arbeit für micha übernommen hat, in etwa 8 Tagen von hier absenden werde. Der Transport soll 4–5 Tage dauern, so kommt die Figur noch vor der Zeit an. Bei Abgang der Figur benachrichtige ich Sie noch einmal.
Die Plinthe der Figur ist 0,82 m breit und 0,58 m tief.
Wenn der Sockel auf allen Seiten 0,5 m vorsteht, so wird es genug sein. || Der in Jena anzufertigende Sockel wäre also so:
[Zeichnung]
Bei mir im Atelier steht die Figur nur 0,15 m hoch, 10 cm höher wird besser sein.
Das Ganze wird mit einer matten gelbb-weißlichen Oelfarbe getränkt, & ist dadurch auch später leicht (nur durch Abstauben) rein zu erhalten.
Ihrer werthen freundlichen Antwort entgegensehend danke ich Ihnen herzlich & verbleibe in steter Verehrung
Ihr ergebener
Gustav Herold
a eingef.: für mich; b eingef.: gelb-