Max Vollert an Ernst Haeckel, Jena, 12. Mai 1909

DER KURATOR

DER GROSSHERZOGL. UND HERZOGL. S. GESAMT-UNIVERSITÄT

JENA.

Jena, den 12. V. 09

Hochverehrte Exzellenz!

Ich rechne auf Ihre gütige Nachsicht, wenn ich Sie bis in das schöne Baden, das jetzt in hellem Grün und Blütenschmuck prangen wird, mit geschäftlichen Dingen verfolge.

Für die Schenkungssteuer kommt es darauf an, ob Herr Caesar Schoeller in Zürich Schweizer ist, oder, ob er, da er doch, soviel ich weiß, in Deutschland große Fabriken besitzt, nebenbei || auch Angehöriger des Deutschen Reiches und bezüglich welches deutschen Bundesstaates ist.

Für das Phyletisches Museum wäre es günstiger, wenn er nur Schweizer wäre, weil dann wahrscheinlich die Steuer von seinen hochherzigen Schenkungen nicht zu entrichten wäre.

Es wollte mir passender erscheinen, wenn Sie die betreffende Anfrage an Herrn || Schoeller richten wollten, da Sie ihm, wie ich annehme, näher stehen. Doch bin auch ich, wenn Sie es wünschen, dazu jederzeit bereit.

Ihre Bücher verkürzen mir die meist im Universitätsgebäude zugebrachten Abende auf das angenehmste. Ich bin eben mit Ihnen in Ceylon angekommen.

In der Hoffnung, daß die überflüssigen Salze und Säuren bereits anfangen, sich aus Ihrem Körper zu-||rückzuziehen, bin ich in steter Verehrung

Ihr ganz ergebener

Vollert

Brief Metadaten

ID
46880
Gattung
Brief ohne Umschlag
Verfasser
Institution von
Der Kurator der Großherzogl. und Herzogl. S. Gesammt-Universität Jena
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
12.05.1909
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
14,0 x 22,4 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 46880
Zitiervorlage
Vollert, Max an Haeckel, Ernst; Jena; 12.05.1909; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_46880