Jena 27. Januar 1889
Bericht von Prof. Haeckel
über die Verwendung des
Ertrags der Ritter-Stiftung
pro 1889
Hochgeehrter Herr Curator!
Da nach Mittheilung des Universitäts-Rentamtes der diesjährige Ertrag der Paul von Ritter-Stiftung für phylogenetische Zoologie rund 10.000 Mk beträgt, erlaube ich mir ergebenst nachstehende Vorschläge für dessen Verwendung zu machen und der Genehmigung der Durchlauchtigsten Erhalter zu unterbreiten:||
2000 Mk. Jahres-Gehalt für die Ritter Professur (Dr. Lang)
600 Mk. Jahres Gehalt für den Custos und I. Assistenten Dr. Alfred Walter
2000 Mk. Reise-Stipendium für Dr. Kükenthal und Dr. A. Walter zu der von
ihnen demnächst anzutretenden (im Auftrag der Geographischen
Gesellschaft zu Bremen übernommenen) Norpol-Expedition.
(Spitzbergen).
2000 Mk. Reise-Stipendium zu Untersuchungen über die Tiefsee-Fauna des
Mittelmeeres, welche ich in den nächsten Oster Ferien zu beginnen und
in den folgenden Herbst Ferien fortzusetzen beabsichtige.
1400 (oder eventuell erforderlichenfalls 2400) a, höchstens 3400),|| zur
Anschaffung von physikalischen Instrumenten und Sammlungs-Apparaten,
welche bei den sub C und D bezeichneten Unternehmungen zur Verwendung
kommen sollen (auch apochromatisches Mikroskop von Zeiss)f.
Falls die letztgenannte Summe (E) nur theilweise zur Verwendung kommen sollte, beabsichtige ich, dieselbe b als ersten Beitrag zur Gründung eines Reserve-Fonds der Paul von Ritter‘schen Stiftung zu verwenden.
Indem ich Sie, hochgeehrter Herr Curator, ergebenst ersuche, für die obigen Vorschläge die hohe Genehmigung der Großherzoglich und Herzoglich Sächsischen Staats-Regierungen vermitteln zu wollen,
bleibe ich mit
vorzüglicher Verehrung
Ihr ergebenster
E. Haeckel