Karl Henrici an Ernst Haeckel, Aachen, 18. November 1907
Dr.-Ing. Karl Henrici
Geh. Regierungsrat
Professor der Architektur
a. d. Techn. Hochschule Aachen.
Aachen d. 18. November | 1907
Sr. Excellenz | Herrn Professor Dr. Ernst Haeckel | in Jena
Hochverehrter Herr!
Ew. Excellenz hatten die Güte mich am 27. März dieses Jahres mit einem eigenhändigen Schreiben zu beehren und zu erfreuen. Daß ich dasselbe bisher unbeantwortet gelassen habe bekenne ich als eine gröbliche Unterlassungssünde, für die es keine andere Sühne giebt, als die Bitte um Verzeihung.
Meine Umschau nach „Mäzenen“ ist leider erfolglos geblieben, mein lebhaftes Interesse an dem herrlichen Unternehmen des Museumsbaues habe ich jedoch in schriftlichen Verhandlungen mit dem Gemeindevorstand zu betätigen Gelegenheit gehabt.
Nun werde ich im Laufe dieser Woche nach langer Pause einmal wieder nach Jena kommen und bin sehr gespannt darauf, zu sehen, wie weit das Werk gediehen ist.
Ich bitte Sie mir zu gestatten, Ihnen bei dieser Gelegenheit meine Aufwartung machen zu dürfen.
In vorzüglichster Hochachtung
Eurer Exzellenz ergebenster
K. Henrici