Paul Langhans an Ernst Haeckel, Gotha, 14. November 1911
Gotha, den 14. November 1911.
Verehrte Exzellenz!
Für die Förderung eines grosszügigen nationalen Unternehmens erlaube ich mir, Eure Exzellenz im Auftrage des Kuratoriums um die Unterzeichnung des für die Oeffentlichkeit bestimmten beigeschlossenen Aufrufes zu bitten. Der Plan, der sich an Ort und Stelle der Förderung der höchsten Stellen des Herzogtums erfreut, bedarf zu seiner Rechtfertigung vor der breiten Oeffentlichkeit des ganzen deutschen Volkes der Bekundung des Einverständnisses seitens führender deutsche Männer auf allen Gebieten des nationalen Lebens. So bitte ich auch Eure Exzellenz herzlichst, sich der erbetenen Förderung nicht entziehen zu wollen. Ihre freundliche Zustimmung, die ich baldmöglichst erbitte, würde ich gleichzeitig als ein dankbar begrüsstes Zeichen Ihrer Anteilnahme an meiner Lebensarbeit auffassen, die gewissermassen durch die geplante National-Bücherei ihre Krönung erfahren soll.
In aufrichtiger Hochachtung
bin ich
Eurer Exzellenz
sehr ergebener
Prof. Langhans