Mosbach b. Wutha (Kr. Eisenach.)
16.3.09.
Hochverehrte Excellenz,
vor allem möchte ich Sie, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, bitten, mir nicht böse zu sein, daß ich Sie störe und ihre kostbare Zeit durch meinen Brief raube. Recht sehr beunruhigt bin ich jedoch über Ihr Wohlergehen, da ich durch Zufall hörte, daß Sie erkrankt wären, deshalb wahrscheinlich auch nicht in der Lage waren, mir die so gütigst versprochenen Bücher zu übersenden. Ich hatte mir schon so große Vorwürfe gemacht, daß ich so unbescheiden war, Sie um eine Reproduktion der „Micronoma Annae“ zu bitten und Sie mir dies vielleicht übel genommen hätten. Sollte des Letztere dennoch wirklich der Fall sein, so bitte ich Sie von || ganzem Herzen, dieses doch nur so aufzufassen, wie es gemeint war, nämlich als großes Interesse aus tiefster Verehrung und Liebe, die ich für Herrn Geheimrat hege. –
Indem ich von ganzem Herzen hoffe, daß Ihre Erkrankung nicht ernster Natur ist und Sie sich hoffentlich schon wieder auf dem Wege der Besserung befinden, verbleibe ich mit den besten, aufrichtigsten Besserungswünschen für Sie, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, und herzlichsten Grüßen
stets Ihre Sie hochverehrende, treu ergebene, sehr dankbare
Ella v. Crompton geb. Gewert.