Ernst Haeckel an Ernst Schweninger, Jena, 13. Juli 1892
Villa Haeckel. Jena, den 13. Juli 1892.
Hochgeehrter Herr Professor!
Seit meiner glücklichen, vorgestern erfolgten Rückkunft nach Jena bin ich ununterbrochen dergestalt mit dringlichster Correspondenz überladen, daß ich erst jetzt eine freie Minute finde um Ihnen meinen herzlichsten Dank auszusprechen, und die hohe Freude die es mir war, den treuen Pfleger und verdienstvollen Hausarzt unsres theuren Altreichskanzlers kennen zu lernen. ||
In den nächsten Tagen schicke ich Ihnen die neue (IV.) Aufl. meiner (1891) Anthropogenie; heute nur mein Photogramm, mit der herzlichsten Bitte, mir dafür das Ihrige senden zu wollen. Wie wunderbar für uns Alle die mächtigen Eindrücke des 10. Juli waren, haben Sie selbst gesehen! Es wäre herrlich, wenn der Fürst Ende Juli nach Jena käme, wenn auch nur auf einen Abend! Ganz Thüringen würde ihm huldigen.
Mit herzlichsten Grüßen in Eile
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel.