Hans Wendt an Ernst Haeckel, Neubrandenburg, 15. Januar 1909

Neubrandenburg 15.1.09.

Ew. Excellenz oder vielmehr

lieber, hochverehrter Herr Professor.

Gestatte mir zu Ihrem Geburtstage meine herzlichsten Glückwünsche. Da ich nun einmal von der schönsten Muse über ein sehr unchristliches Taufbecken gehalten bin, will ich sie in poetische Form kleiden:

Wie sich die liebe Menschheit freut,

dem Großen was am Zeug zu flicken!

Und Alle, die das Licht gescheut,

Sieht man tiefernst jetzt Beifall nicken.

Am Zeuge flickt manch kleiner Mann,

die Welt ist voll von solchen, – leider,

denn, wer halt selbst nichts leisten kann,

hängt andern Leuten etwas an; – –

So sind einmal die Ehrab-Schneider. – – –

in ergebener Hochachtung

Hans Wendt

Brief Metadaten

ID
43115
Gattung
Brief ohne Umschlag
Verfasser
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
15.01.1909
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
1
Umfang Blätter
1
Format
16,3 x 20,0 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 43115
Zitiervorlage
Wendt, Hans an Haeckel, Ernst; Neubrandenburg; 15.01.1909; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_43115