Ernst Haeckel an Margarethe Krupp, Jena, 31. Juli 1904
Zoologisches Institut
der Universität Jena.
Jena | 31. Juli 1904.
Hochverehrte Frau Krupp!
Für die gütige Zusendung des schönen Werkes über die „Tiefsee-Fischerei der Maja“ sage ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank. Mit seinem reichen Inhalt und in seiner prachtvollen Ausstattung wird es ein bleibendes schönes Denkmal für die hohen naturwissenschaftlichen Interessen und Ziele Ihres verstorbenen Herrn Gemahls sein, der uns und der Wissenschaft, wie seinem weiten praktischen und socialen Wirkungskreise leider viel zu früh entrissen worden ist. ||
Herr Heinrich Schmidt, der sich noch in Zürich (Gloriastr. 76) aufhält, hat am 23. Juli daselbst sein philosophisches Doctor-Examen „mit Auszeichnung“ bestanden. Er kömmt im Herbst wieder her und wird dann, zusammen mit Herrn Professor H. E. Ziegler, an dem „Zoologischen Lexicon“ weiter arbeiten.
Ich bleibe die Ferien über hier, um Druck und Correktur meines letzten Buches (über „Die Lebenswunder“) bis zum October zu vollenden.
Mit ehrerbietigen Grüßen an Sie und an Ihre beiden Fräulein Töchter bleibe ich hochachtungsvoll
Ihr ergebener
Ernst Haeckel.