Das Pamphlet von Arnold Brass über das Affen-Problem ist eine der elendsten Schmähschriften, die je gegen mich geschrieben worden sind (– schlimmer als Dennert, Chwolson u. Consorten –), voller dreister Lügen, Entstellungen und jesuitischer Verdrehungen. Der Standpunkt strenger Wissenschaftlichkeit, mit dem sich dieser „berühmte Fachgenosse“ brüstet, steht im komischen Gegensatze zu seinem Mangel an Kenntnissen und Urteil. || Es wird Ihnen leicht werden, diesen jämmerlichen Sophisten und „Christlichen Zoologen“ in Ihrer Entgegnung an die Wand zu nageln.
Übrigens wird es in der modernen Biologie des „Neuen Curses“ immer schöner! Heut erhielt ich die II. Auflage von Oscar Hertwig: Die Entwicklung der Biologie im 19. Jahrhundert, mit einem Zusatz: „Der gegenwärtige Stand des Darwinismus“ (S. 33–46). Die darin geleistete Entstellung und „Widerlegung“ des „Biogenetischen Grundgesetzes“ schließt sich vielfach an die von Brass an! ||
Oscar Hertwig (– der vor einigen Monaten dem allwissenden und allweisen Interview-Caesar in Berlin ein Privatisimum über Entwickelungslehre gelesen hat! –) entpuppt sich immer mehr als einer ihrer gefährlichsten Gegner! Dieser würdige Entdecker der „Artzelle“ (!!) – der mir seine ganze Ausbildung und Carriere verdankt – wird jetzt neben Driesch und Reinke als siegreicher Vorkämpfer des Dualismus und Vitalismus verherrlicht! Man könnte sich mit Bismarck „im Grabe umdrehen!“ – ||
Ich selbst werde weder Brass noch O. Hertwig antworten. Ich befolge jetzt die bewährte Praxis von Meister Darwin, auf alle Angriffe zu schweigen. Die beiden Festschriften vom 30. Juli werden wohl meine letzten Aufsätze über Darwinismus gewesen sein. Nur am 12. Februar werde ich noch eine Gedenkrede zur „Darwin-Lamarck-Feier“ (im großen Saale des Volkshauses) hier halten. Damit Schluß!
