Zoologisches Institut
der Universität Jena
Jena 25. 2. 1908.
Herrn Dr. W. de Gruyter, Berlin
Hochgeehrter Herr Doktor!
Die Zusendung von Bogen 19 der „Natürlichen Schöpfungsgeschichte“ (– nebst Anweisungen für die Druckerei –) benutze ich, um Ihnen meinen herzlichen Dank für den hochherzigen Beitrag zu sagen, den Sie meinem „Phyletischen Museum“ gestiftet haben.
Zugleich lege ich noch 2 Exemplare der 3 darauf bezüglichen Mitteilungen bei, für den Fall, daß Sie vielleicht Gelegenheit finden, bei hochsinnigen und begütertena Bekannten oder Collegen für diesen gemeinnützigen Zweck zu werben. ||
Die Gelegenheit dafür scheint jetzt günstig, da der neue „schwarze“ Kultusminister Holle (– würdig seines Kollegen „Schwarzkopf“ –) vor 14 Tagen die „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ neben den „Welträtseln“ auf den „Index librorum prohibitorum“ gesetzt hat: ein erfreuliches Prognostikon für die neue Auflage! In Folge dieser Verfehmung erhielt ich gestern aus Berlin (– von einem unbekannten Verehrer jener „verbotenen Bücher“ –) eine Spende von 1000 Mk für das Phyletische Museum zugesandt. Vivat sequens!
Hoffentlich geht es Ihnen gut!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ergebener
Ernst Haeckel.
a eingef.: und begüterten