Zoologisches Institut
der Universität Jena.
Jena
16. Juli 1903.
Durchlauchtigster Herr Herzog!
Für Ihre gütige Einladung, Ihnen einen Besuch in Altenstein abzustatten, sage ich Ew. Hoheit meinen herzlichsten Dank! Ich werde derselben mit Freuden Folge leisten. In den nächsten beiden Wochen – den letzten des Sommer-Semesters – bin ich mit dringenden Arbeiten, Examina u. s. w. sehr stark in Anspruch genommen. Am Freitag 31. Juli werden die Vorlesungen geschlossen (– besonderer Umstände halber dies Jahr 8 Tage früher als sonst). ||
Wenn es Ew. Hoheit genehm ist, würde ich Samstag 1. August nach Altenstein kommen, oder auch später; ich werde den August über hierbleiben. Bezüglich eines späteren Termins kann ich mich ganz nach Ihren Wünschen richten.
Das kürzlich erschienene achte Heft meiner „Kunstformen der Natur“, das ich schon vorige Woche an Ew. Hoheit senden wollte, werde ich mir nun erlauben, Ihnen selbst mitzubringen und zu erläutern.
Falls Sie meinen Besuch früher wünschen, könnte ich Samstag 25 Juli Abends in Altenstein eintreffen und würde Montag 27. Morgens zurückfahren.
Mit der Versicherung aufrichtigster Verehrung für Ew. Hoheit und Ihre Frau Gemahlin
bleibe ich
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel.