Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Richard Semon, Jena, 24. Februar 1903.

Jena

24. Febr. 1903.

Lieber Semon!

Unser alter Gönner, Herr Dr. Paul von Ritter in Basel (– der mir im April 1902 wegen meiner Weigerung, an der Denkmals-Feier, 16. Feb. 1904, Theil zu nehmen, seine Freundschaft gekündigt hatte –) scheint jetzt, in seinem 77sten Lebensjahre, das Gedächtniß zu verlieren. Er schrieb kürzlich an unseren Curator um Auskunft, wo die 400.000 Mk seiner Stiftung geblieben seien? Der Curator, Geh. Rath Eggeling, antwortete ihm wahrheitsgemäß, daß nicht 4, sondern 3 mal 100.000 Mk von ihm (im Mai 1886) gestiftet seien (an die Univers. Jena) || und daß die Erträgnisse dieses Kapitals durchaus in seinem Sinne von der Regierung (– meinen Vorschlägen entsprechend –) verwendet würden. Jetzt richtet nun Dr. P. von Ritter an den Curator (am 21.2.) die „confidentielle Anfrage“, wo die an mich (für Sie!) geschickte Subvention von 13.000 Mk geblieben sei, nämlich:

A. 3000 Mk am 12. Mai 1892,

B. 10.000 Mk am 21. April 1894.

– Von der Sendung A. (3000) weiß ich überhaupt Nichts! – Bezüglich der Sendung B. (10.000), bitte ich Sie die nachstehende Erklärung abzuschreiben, zu unterzeichnen und mir baldmöglichst zuzuschicken. Mit herzlichen Grüßen in Eile

Ihr alter

Ernst Haeckel.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
24.02.1903
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
Bayerische Staatsbibliothek München, Abt. für Handschriften und Seltene Drucke
Signatur
Cgm 8032
ID
39869