Ernst Haeckel an Ludwig Plate, Jena, 21. März 1910
Jena 21. März 1910.
Hochgeehrter Herr Professor!
Anbei übersende ich Ihnen, – Ihrem Wunsche entsprechend – einen Faszikel Akten betreffend die Ritter-Stiftung und Ritter-Professur; der Faszikel enthält acht registrirte Nummern und gehört zu den Akten der Philosophischen Facultät; ich bitte, ihn nach erfolgter Benutzung an diese zurückzugeben.
Ferner lege ich die Abschrift des Rescripts des Großh. Sächsischen Staats-Ministeriums (– gez. V. Boxberg –) vom 3. Mai 1894 bei, welche die Errichtung der „Haeckel-Professur für Geologie und Palaeontologie“ betrifft. Die übrigen betreffenden Schriftstücke liegen bei den Akten der Philosoph. Fakultät. ||
Der Brief des Herrn Dr. phil. et med. Paul von Ritter (vom April 1894?), in welchem er seine Zustimmung zu der Errichtung der neuen Professur für Geologie und Palaeontologie, und zur Besoldung derselben aus der Casse der Ritter-Stiftung giebt, ferner beantragt, daß sie den Namen „Haeckel-Professur“ führen soll, liegt wahrscheinlich auch bei den Akten der Philosophischen Fakultät, ich habe ihn in meinen Akten nicht finden können.
Die übrigen Akten der Ritter-Stiftung, die ich zu ihrer Ordnung noch einmal durchsehen muß, werde ich Ihnen nach der Rückkehr von meiner Reise nach der Riviera (Anfang Mai) zugehen lassen. ||
Dann werde ich auch die Ordnung der Akten über das Phyletische Museum (– seine Gründung, Schenkungen, Bestimmung u. s. w. –), – soweit sie sich noch in meinem Besitze befinden – vornehmen und Ihnen dieselben übergeben. Der größte Teil dieser Akten (besonders die den Bau des Museums betreffenden) wird sich im Archiv der Universitäts-Kuratel und des Universitäts-Rentamtes befinden.
Ich wünsche, im Laufe des kommenden Sommers alle Akten des Zoologischen Instituts und des Phyletischen Museums definitiv zu ordnen und an Sie, als meinen Amtsnachfolger, abgeben zu können.
Hochachtungsvoll
Ernst Haeckel.