Für die freundliche Zusendung Ihrer Poetik sage ich Ihnen meinen verbindlichen Dank. Als Versuch, die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung zu verfolgen, erscheint mir dieselbe sehr dankenswerth, gleich aller ähnlichen Versuchen, die moderne Entwicklungslehre auch auf den Gebieten des Geisteslebens geltend zu machen. Insbesondere bin ich mit den meisten Ausführungen Ihres Rückblicks (§ 106) einverstanden. ||
Dagegen theile ich nicht die Ansichten im Schlusse Ihres Vorworts. Ich glaube, daß Anfänge religiöser und poetischer Gehirnthätigkeit nicht dem Culturmenschen allein zukommen, sondern auch bei Naturvölkern, socialen Säugethieren und Vögeln bereits zu finden sind.
Beifolgend sende ich Ihnen meinen Cambridge-Vortrag, in welchem Sie vielleicht S. 13–16 und die Anmerkungen 9–15 interessiren dürften.