Dorf Goisern den 28tn Juli 1881.
Verehrtester Herr Professor!
Ihren lieben höchst Intressanten Brief samt Separat-Abdruck aus den Kosmos habe ich erhalten, und daraus ersehen, das ich dieses Jahr wieder vergebens mich gefreut habe, Sie sie [!] nochmahls in unserm schönen Salzkamergut zu sehen! Möge mein so sehnlicher Wunsch im künftigen Sommer doch einmahl in Erfüllung gehen! Das ich Ihnen, als einen Ihrer treuesten Freunde und Verehrer alles mögliche Glück zu Ihrer beschwerlichen, langen und gefahrvollen Reise von ganzem redlichen Herzen wünsche, das dürffen Sie mir gewiß glauben! Ich sehe Sie schon im Geiste in den schönen, reich an pittoresken malerischen Landschaften Ceylons herumwandern, und den berühmten 2250 M hohen || Samanella oder Adamspik mit seiner feenhaften Aussicht besteigen und bewundern. Aber noch mehr bewundere ich Ihren Muth und Ihre Charakterstärke und Ihren Forschergeista, der Sie im Dienste der Wissenschaft von Ihrer lieben Frau und den Kindern vorttreibt in die fernsten Troppenländer! Mögen Sie Gesund und mit Reichen Schätzen beladen wieder zurückkomen zu Ihrer lieben Vamillie.
Da mein Leben immer näher seinen endlichen Abschluß rükt, und die noch kurze Zeit immer kostbarer wird, so werden Sie einen Manne der Sie so Hochverehrt und Hochschätzt verzeihen, das ich auf Ihr Versprechen, das Sie samt Ihrer lieben Frau den künftigen Sommer komen werden Vest vertraue, und gewiß auf die Erfühlung dieses Wunsches Hoffe!
Leben sie wohl edler Freund, und denken Sie manchmahl an Ihren fernnen treuen Freund und Verehrer. Schlüßlich noch einmahl meinen Dank für die broschüre. Grüsse Sie nochmahls samt Ihrer Lieben Frau.
Ihr Freund
Konrad Deubler.
a irrtüml.: Forscherschungsgeist