Ernst Haeckel an Agnes Haeckel, Triest, 13. Oktober 1881
Triest 13/10 81.
Liebste beste Herzens-Frau!
Als ich heute morgen eben den Brief an Dich beginnen wollte, überraschte mich dein lieber lieber Brief und der von meiner lieben Lisbeth. Über Beide habe ich mich sehr gefreut und hoffe, Ihr werdet mich auf der Reise recht, recht oft so erfreuen; es ist ja das Beste, was ich unterwegs in meiner Entfernung von Euch Lieben haben kann. Sehr leid thut es mir, liebstes Herz, daß Du gleich nach meiner Abreise wieder an Migraine zu leiden hattest; es war freilich kein Wunder! Ich war auch den ersten Tag noch ganz herunter und recht trübe gestimmt. Körperlich bin ich jetzt wieder ganz frisch und wohl. ||
Ich schließe den Brief, damit er noch gleich fortgeht. Übermorgen schreibe ich Dir nochmals von Hier! Schicke die Einl. nach Potsdam
1000 Grüße und Küsse liebstes Herz, dein treuer Ernst, ebenso auch an meine lieben 3 Kinder!