Potsdam 13 Juni 1894.
Lieber Bruder!
Zunächst habe ich Dir mitzutheilen, daß sich mein Hermann mit seiner 8 Jahr älteren Hausdame verlobt hat. Die Sache wollte mir zuerst nicht recht passen; aber bei weiterer Ueberlegung aller Umstände konnte ich seinen Schritt, den er selbstständig, ohne vorherige Mittheilung seiner Absicht, gethan hat, nicht mißbilligen, und hoffe, daß es gut ausschlagen wird.
Das Nähere erfährst Dua durch einen an die Söhne, zuletzt an Heinz – den ich bestens grüßen lasse – abgesandten Zirkularbrief –
– In Bezug auf die Vermögensverwaltung giebt es wieder zu überlegen. Die Convertirung der vierprozentigen Consols (resp. der Reichsanleihe) droht; die Course || sind in den letzten Wochen um 3-4 % heruntergegangen. Baldiger Verkauf erscheint geboten. Aber was soll man kaufen? – Den verschiedenen Pfandbriefarten drohen ähnliche Herabsetzungen des Zinsfußes.
Du besitzest 450. Mk Preußische Consols seit 22/5 von 107,70 auf 105,00 herabgegangen. u. 9500 Mk. Reichsanleihe, bei der Reichs bank deponiert.
Meine Kinder und ich von den 4 %igen viel mehr!
– Die Rechnung in Berlin/Schoeneberg 503, 50 M. habe ich bezahlt.
Mit Gruß
Dein
treuer Bruder Karl.
Was brauchst Du von den zum 1 Juli eingehenden Geldern? ||
[Beischrift Siegfried Haeckels an Ernst Haeckel]
Lieber Onkel!
Hiermit sage ich Dir nochmals vielen Dank für den kleinen Meyer, der sich schon seit längerer Zeit in meinen Händen befindet und mir sowohl bei den Repetitionen in der Schule, sowie auch sonst durch seinen großen Maßstab treffliche Dienste geleistet hat und leisten wird.
Grüße bitte Tante Agnes, Emma und Heinrich, wenn Du ihn einmal sehen solltest. Es grüßt Dich Dein dankbarer Neffe
Friedel.
a eingef.: Du