Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 28. Juli 1890
Potsdam 28 Juli
1890.
Lieber Bruder!
Anbei erhältst Du die Abrechnung, die sich diesmal auf 5/4 Jahre, pro 1/4 89-28/7 90 ausdehnt, wegen der grad im letzten Vierteljahre eingetretenen Veränderungen.
Die Warschau-Wiener waren, wie Du siehst, schon vor Herbst verkauft, als ich die Eckardt’sche Hypothek erwarb. Letztre wird a vielleicht auf einen anderen Schuldner übergehen, da Eckardt, wie ich kürzlich erfuhr von einem Dauergläubiger gedrängt wird. M. E. steht das Kapital sicher Taxe Herbst 89: Villa: 42,840 M
Areal 15,126 "
57.966 Mka
u. wenn es zur Zwangsversteigerung käme, würde der nachfolgende Gläubiger die Villa mit Land (c. 5 Mg) kaufen; auch sind die Zinsen am 1/7 circa richtig bezahlt. Wundre Dich aber nicht, wenn Du einmal irgend eine gerichtliche Zuschickung über diese Hypothek bekommst. || Die meisten Umsätze (s. Kapital-Verkehr) sind durch die Kündigung resp. Convertirung von 4.500 und 21.800 Mk Coeln-Mindener Cr. entstanden.
Ich habe dafür 4½ %c Portugiesen (die mir als gut versichert sind) u. 3½ % Boden Credit gekauft, die auch als sicher gelten u. billiger sind als Staats Anleihen.
Entschuldige nur, wenn ich die Berechnung nicht so sauber geschrieben, wie es sein sollte; man verschreibt sich zu leicht dabei.
Mit Gruß
Dein
Karl.
a gestr.: uns; b mit Einfügungszeichen eingef.: Taxe Herbst 89: Villa…15,126 " 57.966 Mk; c eingef.: 4½ %