Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 15. Februar 1884
Potsdam 15/2 84
Lieber Bruder!
So eben – 4 Uhr – aus einer 7 stündigen Sitzung nach Hause kommend und schach-matt, dazu im Begriff nach Wannsee zum Geburtstag der Schwiegertochter zu fahren, sage ich Dir meinen herzlichen Glückwunsch zu dem fünfzigsten Geburtstag, zu dem Dich Esmarch so schön besungen hat. Des Hauses Segen auch im neuen Lebensjahre, vor allem Gesundheit Dir selbst u. der Familie, und eine Fortdauer unsres guten || brüderlichen Einvernehmens. Deine zeitigen Sorgen um Walter, die bei der guten Pflege sich hoffentlich bald ganz heben werden, möge das kleine Büchlein mit verscheuchen helfen, welches beifolgt.
Mit Gruß an Euch alle und meinen Filius Dein
eiliger
Karl.
NB Julius hat heut seine erste Examensarbeit (deutschen Aufsatz) geschrieben.