Helgoland, 13.8.88.
bei Hilmar Luhr.
Hochverehrter Herr Professor!
Sie hatten vor einigen Wochen die Güte mir ein Recept zur Conservierung von Medusen anzugeben (Wasser, Kochsalz und Alaun): wir haben nun mit dieser Methode zunächst vorzügliche Conservate erhalten, leider jedoch geht bei der Uebertragung in Alkohol ein grosser Theil der Präparate zu Grunde, oder || verliert wenigstens alle Form. Sie würden uns ausserordentlich zu Dank verpflichten, wenn Sie die Güte hätten, uns in Kürze mitzuteilen, ob man die Medusen überhaupt in Alkohol bringen muss, ob man diesen allmählig zufliessen lässt etc. etc.
Verzeihen Sie, dass mein Schreiben nur dieser einen Frage gilt: wir sind, dank unserer reichen Ausbeuten || unter Leitung des trefflichen Hilmar Lührs, der sich Ihnen auf’s beste empfehlen lässt, und seines Sohnes, den ganzen Tag sehr in Anspruch genommen. –
Näheres über unseren hiesigen Aufenthalt hoffe ich Ihnen im nächsten Winter persönlich berichten zu können: Jena ist mir so teuer geworden, dass ich bereits im kommenden Semester dort wieder zu studieren gedenke,
Professor Jurinae, welcher || meinen hiesigen Aufenthalt teilt, empfiehlt sich Ihnen bestens. –
Indem ich Ihnen für die uns gegebenen Ratschläge unseren aufrichtigen Dank sage bin ich
hochachtend
Ihr ergebener
Hans Driesch.