Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 9. September 1870
Potsdam d. 9/9 70.
Eben, lieber Ernst, schickt mir Mutter Deine Zeilen. Hätte ich doch eher gewußt, daß Du wirklich noch nach Illenau gehst! So habe ich in aller Eile Herrn Dr. Schüle meine Ansichten u. Bedenken auf seinen letzten Brief geschrieben. Laß Dir das Weitre von ihm mittheilen. Ich wünsche vor allem, daß der Junge nicht zu frühzeitig von dort fortgenommen wird, und bitte Dich, Deinerseits ebenfalls dahin zu wirken. Zeigt es sich im Verlauf des Wintersemesters, daß er fort muß, so kann ich mich ja jederzeit auf einige Tage losmachen, u. das Eintreten während des Semesters || in die früheren Verhältnisse hat ja für ihna auch keine Bedenken.
Da Du erhebliche Baarschaft bei Dir hast, so bitte ich Dich, die Quartalsrechnung, die jetzt für Carl grad fällig sein wird, dort abzumachen.
Wann kommst Du zurück. Kannst Du nicht zum 18 oder 20st dieses Monats hier sein? – Bitte umgehend hierüber um Antwort. Wir möchten gern an einem dieser Tage taufen, u. Dich dazu zum Pathen haben.
Ade. In Eile
Dein
Carl.
a eingef.: für ihn