Berlin den 13ten Februar
1842.
Mein lieber Ernst,
Wie gern wäre ich zu Deinem Geburtstage bei Dir, und [!] Dir selbst meinen Glückwunsch zu sagen. So kann es aber nicht sein, und da muß ich es denn schriftlich thun, und wünsche Dir also recht von Herzen Glück, daß Du ein braver Mensch wirst, und mit jedem Jahre, das Du älter wirst, immer verständiger und artiger wirst, daß Deine || Eltern und wir Alle, die wir Dich so lieb haben, recht viel Freude an Dir erleben. In der Bibel gibt ein Vater seinem Sohn nur eine Ermahnung mit auf den Weg, aber auch diese Eine faßt alles Andere in sich, er sagt: „Dein Leben lang habe Gott vor Augen und im Herzen.“ Daran halte auch Du Dich, mein lieber Herzensjunge, und Du wirst es selbst empfinden, wenn || Du Gott immer im Herzen trägst, kannst Du kein Unrecht thun.
Du hast wieder Husten gehabt, da schicke ich Dir etwas Bonbons mit, die wirst Du Dir wohl gefallen lassen, und gegen den Husten sind sie gut. Aus der Tasse mußt Du viel trinken, es soll mich freuen, wenn Du dabei auch dann zurück an mich denkst.
Hier geht es uns Allen gut, Großvater ist wieder wohl. ||
Ich danke Dir auch noch schönstens für das hübsche Bild.
Halte dich gesund, und behalte lieb
Deine treue Tante
Bertha.