Ernst Haeckel an Wilhelm Olbers Focke, Jena, 20. April 1914

Jena 20. April 1914.

Mein lieber alter Focke!

Bedrängt von 1600 Post-Sendungen aus aller Welt, die innerhalb der letzten 8 Wochen sich hier angesammelt haben, komme ich erst heute dazu, Dir meinen herzlichen Dank zu sagen.

Um allen Feierlichkeiten, Reden etc. aus Anlass meines 80. Geburtstages zu entgehen, flüchtete ich am 12. Februar zu meinen Kindern nach Leipzig, wo ich Incognito im stillen Familien-Kreise mich an alten Erinnerungen erfreute.

Reisen kann ich leider nicht mehr, da der Hüftgelenkbruch, den ich heute vor 3 Jahren erlitt, mich dauernd am Gehen hindert. Sonst bin ich noch leidlich frisch und würde mich sehr freuen, wenn Du mich in diesem Sommer noch einmal hier besuchtest. Meine Schriftstellerei habe ich mit der kürzlich erschienenen „Theophysis“ abgeschlossen.

Mit besten Grüßen

treulichst

Dein alter

Ernst Haeckel. ||

Seinem lieben alten Freunde

Dr. Wilhelm Focke

(Bremen)

in treuer Erinnerung an die

schönen gemeinsamen Studien

in Würzburg (1855), an

den herrlichen botanischen Sommer

in Wien (1857) und die

wiederholten erfreulichen

Begegnungen in Berlin, Jena u. s. w.

Herzlichen Dank!

(Besonders auch

für den schönen Beitrag zur Festschrift des

16. Februar 1914).

Ernst Haeckel.

Brief Metadaten

ID
33357
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
20.04.1914
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Umfang Blätter
1
Format
13,5 x 21,1 cm
Besitzende Institution
SUUB Bremen, Abt. Handschriften und Rara
Signatur
Aut. X, 56 (31)
Zitiervorlage
Haeckel, Ernst an Focke, Wilhelm Olbers; Jena; 20.04.1914; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_33357