Ernst Haeckel an Hermann Herbart, Jena, 11. Oktober 1913 [Abschrift]

Jena, 11. Oktober 1913.

Sehr geehrter Herr Herbart!

Es freut mich sehr, dass die Fürstin von Bismarck unsere Bitte erfüllt und einen Eichbaum aus dem Sachsenwalde für die Turnerschaft Jena gestiftet hat. Sehr gern würde ich Ihrer freundlichen Einladung folgen und dessen Pflanzung auf dem Schlachtfelde beiwohnen. Allein die Lähmung meines Beines, in Folge des unglücklichen Sturzes von 2½ Jahren, verbietet mir diese Freude und zwingt mich (im 80. Lebensjahre) zur Resignation, wie auch in vielen anderen Dingen. Ihre Frage nach der „Heiligen Eiche“ unter welcher 1801 drei patriotische Männer (– darunter vielleicht auch Jahn?) den Schwur zur Förderung der menschlichen Ideale des „Wahren, Guten und Schönen“ abgelegt haben, vermag ich leider nicht zu beantworten. Vielleicht war es die auffallende alte Eiche im „Forst“, westlich nicht weit vom Forsthause und der „Urania“, welche jetzt „Schömann-Eiche“ heisst?

Mit freundlichen Grüssen und besten Wünschen für das fernere Wirken und Gedeihen der Turnerschaft Jena

Hochachtungsvoll

Ihr ergebener

Ernst Haeckel.

Brief Metadaten

ID
32501
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
11.10.1913
Sprache
Deutsch
Besitzende Institution
Privatbesitz
Zitiervorlage
Haeckel, Ernst an Herbart, Hermann; Jena; 11.10.1913; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_32501