Es ist zwar schändlich, Ihnen nicht einmal einen besonderen Briefbogen zu widmen. Ich denke aber, daß Sie in dieser engen Verknüpfung mit dem Brief an Ihren Herrn und Gebieter nur eine zarte psychologische Andeutung Ihrer Ehe-Harmonie erblicken werden. Ich bin seit dem Semester-Anfang so mit Arbeiten geplagt, daß ich zum Briefschreiben die Stunden stehlen muß.
Im November sind sich unsere Gedanken gewiß „Im heiligen Lande“ begegnet und haben dort mit unserem Allerhöchsten Caesar sich unter der Anleitung des Franciscaner-Pater H. von der „wirklichen Wahrheit“ der dort stattgefundenen Wunder überzeugt. ||
Ich sende Ihnen daher, als zart sinnigen Ausdruck unserer erhabenen Kreuzfahrer-Stimmung, die Abschrift eines entsprechenden Gedichtes aus der (– zufällig mir zugesandten –) confiscirten Nr. des „Simplicissimus“. Ich wollte Ihnen zugleich die freundlichst übersandte frühere Nr. desselben Blattes mit zurückschicken, kann sie aber leider augenblicklich nicht finden. Verstecken Sie aber das Gedicht, damit uns nicht der Staatsanwalt zu mehreren Monaten stiller Selbstbetrachtung verhilft! – oder sicherer, verbrennen Sie diesen Zettel!
Hoffentlich geht es Ihnen und Ihrer lieben Familie recht gut.
Mit besten Wünschen für ein recht vergnügtes Weihnachtsfest und glückliches neues Jahr